Manuelle Therapie nach Mulligan
Brian Mulligan ist Physiotherapeut aus Neuseeland. Er entwickelte ab einem einschneidenden Erlebnis 1984 sein Konzept, das mittlerweile international anerkannt und wissenschaftlich untersucht ist. Es unterscheidet sich durch folgende Besonderheiten von anderen Manualtherapiekonzepten, die gleichzeitig die zugrunde liegende Methode beschreiben:
- „Mobilisation with Movement“ („Mobilisation mit Bewegung“): Die Kombination von passiver Mobilisation durch den Therapeuten mit gleichzeitiger aktiver Bewegung des Patienten ist das entscheidend Neue.
- Hypothese des Positionsfehlers: Mulligan führt eine eingeschränkte Bewegung auf einen knöchernen Positions- oder Führungsfehler im Gelenk zurück. Dieser Positionsfehler ist weder ertastbar, noch bildgebend (Röntgen etc.) darstellbar. Der Therapeut lässt den einen Gelenkspartner in die ausgetestete schmerzfreie Richtung gleiten, während der Patient in die vormals eingeschränkte Bewegungsrichtung bewegt. Ein Erfolg sollte augenblicklich ersichtlich sein.
- Schmerzfreiheit als „Goldene Regel“ der Therapie: Können die Techniken schmerzfrei angewendet werden, gehen sie auch mit einer sofortigen Verbesserung der Beschwerden einher. Hierbei müssen die passive Mobilisation und die aktive Bewegung schmerzfrei sein.
- Selbstbehandlung/Heimprogramm: Der Patient soll seine Symptomatik verstehen und zuhause die Möglichkeit haben selber am Therapieerfolg maßgebend beteiligt zu sein.
Ist die Einschränkung mechanischen Ursprungs, kann man mit einer sofortigen Verbesserung rechnen und von einer guten Prognose ausgehen.